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Wie Vertriebs- und Serviceprofis von kindlicher Stärke profitieren

Mitarbeiter im Vertriebsgespräch, lächelnd und offen im Dialog – Vertrauensbasis im Service- und Vertriebsalltag

Mit dem Herzen eines Kindes: Was Vertriebs- und Servicemitarbeiter von kindlicher Stärke lernen können

Kindliche Haltung – ein unterschätzter Schlüssel im Kundenkontakt

Was macht Menschen wirklich beeindruckend – besonders im Berufsleben? Ist es ihr Erfolg? Ihre Zahlen? Ihre Souveränität? Im Vertriebs- und Servicealltag bewundern wir oft Durchsetzungsfähigkeit, Selbstsicherheit und Effizienz. Doch echte Stärke zeigt sich manchmal dort, wo wir sie am wenigsten erwarten: in Eigenschaften, die wir mit Kindern verbinden – wie Vertrauen, Ehrlichkeit und echtes Zugehörigkeitsgefühl.

Vertrauen statt Kontrolle – auch im Kundenkontakt

Kinder haben keine Scheu, um Hilfe zu bitten. Sie wissen, dass sie auf andere angewiesen sind – und schämen sich nicht dafür. Dieses Vertrauen ist keine Schwäche, sondern Ausdruck von Beziehungsfähigkeit. Im Kundenkontakt kann genau das eine große Stärke sein: Wer nicht alles kontrollieren muss, kann sich ganz auf das Gegenüber einlassen. Vertrauen schafft Verbindung – und die ist oft entscheidender als jedes Argument.

Zugehörigkeit statt Statusdenken – ein neues Miteinander im Team

Vertrieb und Service leben von Teamwork – doch oft stehen Zahlen, Rankings oder Rollenbilder zwischen uns. Kinder definieren sich nicht über Status, sondern über Beziehung. Sie suchen Nähe, nicht Hierarchie. Wenn wir uns im Team weniger über unsere Position und mehr über gemeinsame Ziele definieren, entsteht echter Zusammenhalt – jenseits von Konkurrenz.

Verletzlichkeit als Stärke im Gespräch

Kinder zeigen, was sie fühlen – ob Unsicherheit, Freude oder Enttäuschung. Im Job tragen wir oft Masken, aus Angst, nicht professionell zu wirken. Doch gerade im Umgang mit Kunden kann echte Offenheit Vertrauen schaffen. Wer zugibt, etwas nicht zu wissen oder Fehler macht, zeigt nicht Schwäche, sondern Menschlichkeit – und wird oft gerade dafür geschätzt.

Einfach sein – statt beeindrucken zu müssen

Wir wollen kompetent wirken, sicher auftreten und Ergebnisse liefern – verständlich. Doch im Wunsch, Erwartungen zu erfüllen, verlieren wir manchmal den Zugang zu uns selbst. Kinder kommen, wie sie sind. Auch im beruflichen Kontext kann diese Haltung befreiend wirken: nicht, um weniger zu leisten – sondern, um authentischer zu wirken. Denn echte Verbindung entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Echtheit.

Praxisbeispiel: Mit kindlicher Haltung im Kundengespräch punkten

Ein Vertriebsmitarbeiter steht vor einem Neukundentermin. Der Gesprächspartner ist distanziert, das Angebot komplex, der Druck hoch. Statt sich hinter Fachbegriffen zu verstecken, entscheidet sich der Mitarbeiter für einen anderen Weg: Er fragt offen nach den Bedürfnissen des Kunden, hört aufmerksam zu und gesteht ein, bei einem Punkt selbst Rücksprache halten zu müssen. Diese authentische, vertrauensvolle Haltung bricht das Eis – das Gespräch wird ehrlich, partnerschaftlich und zielführend. Der Kunde sagt später: „Endlich jemand, der nicht nur verkaufen will, sondern wirklich versteht.“

Die christliche Perspektive auf kindliche Stärke

In der Bibel sagt Jesus einmal:

„Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr das Himmelreich nicht erlangen.“ (Matthäus 18,3)

Das klingt zunächst ungewohnt – vor allem in einer Welt, in der wir stark, klug und unabhängig sein sollen. Doch Jesus meint damit nicht kindliches Verhalten, sondern eine Haltung des Vertrauens, der Offenheit und des Empfangens. Kinder stellen nicht infrage, ob sie geliebt werden dürfen. Sie nehmen an, was ihnen geschenkt wird – ohne Vorleistung, ohne Maske.

Diese kindliche Haltung erinnert uns daran, dass unser Wert nicht an Leistung oder Erfolg geknüpft ist. Sie öffnet einen Raum, in dem wir annehmen dürfen: Ich muss nicht alles alleine tragen. Ich darf mich zeigen – ehrlich, verletzlich, suchend. Und ich bin dennoch getragen.

Der Glaube lädt uns dazu ein, diese Haltung wiederzuentdecken. Nicht als Rückschritt, sondern als Weg zu echter Reife – zu einem Leben, das auf Vertrauen, Beziehung und einem tieferen Grund ruht. Ob du dich dem Glauben nahe fühlst oder nicht: Vielleicht ist es ein erster Schritt, die kindliche Frage zuzulassen – „Bin ich gemeint?“ – und die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass die Antwort leise, aber klar lautet: Ja.

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